Die Weste "bruclik"

"Bruclik" oder "burclek" heißt die Weste ohne Ärmel, welche über das Hemd gezogen wird.
Die unverheirateten Knechte trugen rote Westen. Mit der Heirat erwarben sie sich das Recht, schwarze Westen zu tragen. Im Ort Brenna trugen die verheirateten Knechte dunkelbraune Westen.

Die Westen werden aus Fabriktuch angefertigt. Als Futter wird dabei weißes, recht dickes Leinen gebraucht. Sie sind mit angenähten bunten Schnüren und großen Kupferknöpfen, bei wohlhabenderen Bergbauern mit silbernen Knöpfen, geschmückt.

An jedem Vorderteil befindet sich eine kleine Tasche, die mit einer dreizackigen Klappe bedeckt ist. Dazu kommen aufgenähte Verzierungen, die Löcher imitieren. Diese Nachahmungen von Löchern sind auf beiden Westenteilen aufgenäht, sowohl auf der rechten Seite neben den Knöpfen wie auch auf der linken Seite.
Nur zwei, sich unten befindende Löcher, sind tatsächlich echt. Sie dienen zum Hindurchziehen eines Bandes, mit dem man die Weste zusammenbindet. Häufig gebraucht man zum Zusammenbinden des "bruclik" eine rosa Schleife.

Um 1937 begann man damit, die Westen mit roten Pompons zu beschmücken, und zwar mit sechs Stück auf jeder Seite.

Die Weste " bruclik"

Die Weste "bruclik"
fot. Kompala